Die meisten werden Tobi wohl unter dem Namen „tobiplayspiano“ kennen. So nennt er sich auf Instagram und TikTok und weil er dort mit seinen Videos an öffentlich zugänglichen Klavieren, sogenannten Open Pianos, schon viel Aufmerksamkeit erregen konnte, war es nur eine Frage der Zeit, dass auch wir von ihm erfahren und direkt begeistert sind. Also geht es heute für uns nach Dresden, wo wir am sonnigen Freitagmorgen mit Tobi verabredet sind.

Erst ungefähr ein Jahr vor unserem Gespräch hat sich Tobi zum ersten Mal an eines der Open Pianos in Dresden gesetzt. Der Grund: Er wollte sich für ein TikTok Video dabei filmen lassen. Es war die Idee eines Freundes. Ansonsten hätte er sich das öffentliche Klavierspielen mitten in Dresden wohl nicht zugetraut. „Zugegeben, ich hab auch ziemlich gezittert dabei. Ich war einfach super aufgeregt, weil schon einige Leute da waren. Aber dann hat es einfach Spaß gemacht zu spielen und dann ging auch die Angst weg“, beschreibt er den Moment, in dem er seine Komfortzone verlassen hat. Es war der Beginn einer großen Geschichte.

»Mit der Erfahrung geht die Angst weg. Jeder muss sich irgendwann mal überwinden, seine Komfortzone zu verlassen.«

Nachdem Tobi die anfängliche Angst überwinden konnte, ist das Spielen an Open Pianos seine große Leidenschaft geworden. Die Aufregung gehört für ihn inzwischen einfach dazu. 50 Videos später ging auf einmal ein Video vom Klavierspielen am Dresdner Hauptbahnhof viral und erreichte knapp 10 Millionen Menschen auf TikTok. Anschließend begann Tobi, fast täglich live zu gehen, um sich mit Songwünschen seiner Community herauszufordern. Denn er entdeckte sein Talent, Songs einmal anzuhören und dann direkt auf dem Klavier spielen zu können.

»Das war der Grund, warum ich mit Social Media angefangen habe. Nicht, um bekannt zu werden.«

Inzwischen begeistert Tobi hunderttausende Fans auf TikTok und Instagram. Sein Talent und seine wachsende Beliebtheit blieben auch im größten Musiklabel der Welt nicht lange unentdeckt. Nun arbeitet er mit Universal Music zusammen, um seine eigenen Klavierstücke zu veröffentlichen. Und gleich, nachdem er uns das erzählt, ist es ihm wichtig, seinen Erfolg nicht in die Höhe zu heben. „Ich für mich persönlich weiß, dass ich nicht der beste Klavierspieler bin und dass mir das auch eigentlich völlig egal ist.“ Für ihn geht es darum, Menschen mit Musik zu begeistern und dazu muss er gar nicht der Beste sein. Seine Einstellung, dass Perfektion nicht das Ziel ist, sondern die Freude am Teilen seiner Musik, ist auch eine Botschaft an alle, die sich gerade in der Schule oder im Berufsleben einem hohen Leistungsdruck ausgesetzt fühlen.

»In meinem Kopf bin ich immer noch Anfänger. Ist auch für mich ganz gut, diese Denkweise.«

Tobi ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass es manchmal nur eine Sekunde Mut braucht, um große Geschichten zu schreiben. Das Gespräch mit ihm liest du in der Mentling Ausgabe #3. Vielleicht kann es dich auf deinem Weg bestärken und dir auch ein bisschen Mut machen, deine Komfortzone zu verlassen. Denn wenn du etwas wirklich willst, dann ist nichts wichtiger als dass du damit erstmal anfängst.

@tobiplayspiano

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♬ Originalton – tobiplayspiano